Zecken, leider immer ein Thema
Der ausführliche Bericht über Mittelmeerkrankheiten bei Hunden in der WDR-Sendung "
Tiere suchen ein Zuhause" ist uns Anlass genug, das Thema Zecken kurz aufzugreifen.
In Deutschland ist die Zeckenzeit, je nach Witterung, von März bis Oktober. Im Frühsommer und Herbst treten sie gehäuft auf, aber selbst im Winter ist man bei milden Temperaturen (über 10°C) nicht vollkommen sicher vor ihnen. Weltweit gibt es ca. 850 verschiedene Arten dieser blutsaugenden Parasiten, wobei in Europa für den Hund 3 Arten von Bedeutung sind: der Holzbock, die braune Hundezecke und die Auwaldzecke.
Insgesamt durchläuft eine Zecke 4 Entwicklungsstadien - Ei, Larve, Nymphe und schließlich ausgewachsene Zecke. Für ihre Entwicklung muss eine Zecke von einem Wirt Blut saugen. Um alle Stadien zu durchlaufen braucht sie 3 Wirtstiere, da sie sich nach jeder Blutaufnahme vom Wirt fallen lässt und sich häutet. Die Dauer des Entwicklungszyklus ist bei den 3 Arten sehr unterschiedlich. Er geht von 3-4 Monaten bei der braunen Hundezecke bis hin zu 2-3 Jahren beim gemeinen Holzbock. Ausgewachsen sind diese Zecken ca. 2-5 mm groß und können vollgesogen bis auf etwa 15 mm anschwellen.
Zecken fühlen sich in einer warmen und feuchten Umgebung wohl. Wir finden sie hauptsächlich im Wald auf dem Boden und auf Sträuchern, aber auch auf Wiesen im Gras. Im Vorübergehen nehmen die Hunde die Zecken auf. Am Wirtstier suchen sich die Zecken dann eher dünne Hautstellen (z.B. Hautfalten, Ohren, Unterbauch) und verankern sich dort mit ihren Mundwerkzeugen zur Blutaufnahme. Je nach Entwicklungsstadium und Zeckenart kann die Blutaufnahme bis zu einer Woche dauern.
Mittlerweile ist jede dritte Zecke Träger gefährlicher Krankheiten, die sie während der Blutaufnahme auf ihren Wirt übertragen kann. Auch wenn sich diese Seite hauptsächlich mit Hunden beschäftigt, wollen wir erwähnen, dass Holzwurm und Auwaldzecke sich nicht auf Hunde als Wirte beschränken, sondern z.B. auch auf den Menschen gehen. Von daher sei als erstes auch die für den Menschen so gefährliche Hirnhautentzündung erwähnt. Auch die mit Fieber, Mattigkeit, Hautveränderungen, Lähmungserscheinungen, Störungen der Nierenfunktion und Gelenkentzündungen einhergehende Lyme-Borreliose kann vom Holzbock auf Menschen und Hunde übertragen werden. Weiter erwähnenswert sind noch die von der braunen Hundezecke übertragenen Krankheiten Babesiose und Ehrlichiose. Beide Krankheiten zeigen ähnliche Symptome und zwar Apathie, Mattigkeit, Fieber, Anämie, Milzvergrößerung, Gelbsucht und zum Teil auch Bewegungsstörungen mit epileptischen Anfällen.
Was tun
Beugen Sie so gut wie möglich vor. Es gibt zahlreiche Produkte (Halsbänder, Sprays, Puder, Spot-On, Chips, ...) mit denen man den Zeckenbefall zwar selten zu 100% vermeiden kann, aber zumindest wesentlich vermindern. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über das geeignete Mittel für Ihren Hund. Beim Tierarzt können Sie sich auch informieren, ob eine Borreliose-Schutzimpfung für Ihren Hund sinnvoll ist.
Nach jedem Spaziergang sollten Sie Ihren Hund gründlich auf Zecken untersuchen. Wenn Sie eine Zecke entdecken, dann entfernen Sie diese sofort mit einer Zeckenzange. Dabei sollten Sie die Zecke möglichst nahe der Hautoberfläche erfassen. Auch hier gilt natürlich, im Zweifelsfalle immer den Tierarzt aufsuchen.
Weitere Informationen.
Dieser Beitrag kann und will nicht erschöpfend das Thema Zecken behandeln. Es geht uns in erster Linie darum, Sie für dieses Thema einmal wieder zu sensibilisieren. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über dieses Thema und suchen ihn auf, sobald Ihr Hund verdächtige Symptome zeigt.
Im Internet finden Sie zahlreiche Seiten, die sich umfangreich mit diesem Thema beschäftigen. Eine sehr nett gemachte Homepage zum Thema Zecken finden sie unter
Zeckenschule.de. Auch wenn sich diese Seite hauptsächlich mit dem Thema Zecken und Menschen beschäftigt, ist ein Besuch lohnenswert.